Erfahrungsbericht #1

Ich war auf dem Weg zu einer Kundgebung von Faschos. Ich weiß garnicht mehr ob es angemeldeten Gegenprotest gab oder nicht. Wir hatten uns an einem Ort vereinbart, aber ich konnte meine Genoss*innen nicht finden. Gefühlt waren mehr Zivis als Bullen unterwegs, trotzdem habe ich an einer Straßenecke einen klar erkennbaren Antifa angesprochen und nach meinen Leuten gefragt. Da war ich gerade aus der Straßenbahn raus und eine Straße runter gelaufen, vielleicht 2 Minuten in der Gegend. Die Bullen sind direkt auf uns los und haben uns beide festgesetzt. Sie hätten uns schon “die ganze Zeit beobachtet”. Ich musste meinen Perso rausrücken und hab prompt einen Platzverweis gekriegt. Das ist der eine Teil. Den erzähle ich, weil sich ja die Meinung hält: “Wer nix macht, hat auch nix zu befürchten”. Das ist nicht so. Sofort wenn es um Politik geht sind Beweise, Unschuldsvermutungen und so nur noch einen Scheiß wert.

Die ganze Zeit (und bis die Cops einen Namen gelesen haben und telefoniert haben das dauert) standen zwei Bullen bei uns die sich über uns lustig gemacht haben. Jetzt hat jede Branche ihren Humor. Und Bullen finden es eben witzig, wenn sie gerade die Macht über ihren Feind haben, den zu erniedrigen. Ein paar Ausschnitte: “Den sperre ich in einen Käfig und mache ihn zum Mann”, “Irgendwann nehm ich mir einen von denen mit und dann kann der bei mir im Keller wohnen”, “Warum müssen wir hier rumgammeln, lass die einfach umhauen und verbuddeln”. Warum erzähl ich das? Weil es auch gute Bullen gibt. Leider sind sie gerade immer weg, wenn ich da bin. Leider sagen sie nichts, wenn Aktivist*innen mit Vergewaltigung und dem Tod bedroht werden. Manchmal pflanzen sie auch einen Baum im Hambi, während sie gleichzeitig räumen und die Presse hat ein schönes Bild. Spaß beiseite: Die Polizei hat den Job Linksradikale zu unterdrücken. Und meistens machts ihnen Spaß.

Lasst uns dafür sorgen, dass den Bullen der Spaß vergeht. Wir sind die Einzigen die das machen können.